Die beste Medizin bist du selbst
Du selbst kennst dich am besten.
Du selbst stehst deinem Körper am nächsten.
Du selbst verstehst deinen Körper am besten.
Du selbst kennst deine Gefühle am besten.
Das alles soll jedoch nicht heißen, dass wir keinen Arzt mehr brauchen. Wir sollten aber nicht die Verantwortung für uns selbst einem Arzt übertragen.
Es ist gut, wenn wir einen uns behandelnden Arzt vertrauen können, viel wichtiger ist jedoch vollstes Vertrauen in unsere Selbstheilungskräfte zu haben und daran zu glauben wieder gesund zu werden.
Mir liegt es fern die Ärzte in ein schlechtes Licht zu rücken, ich möchte nur den Heiligenschein entfernen, den sie für viele Menschen noch tragen. Man sollte den Arzt vielmehr als Begleiter sehen, der sein ärztliches Fachwissen mit einbringt. Die Verantwortung allerdings liegt bei uns selbst.
Lernen auf unser Gefühl zu hören
Bei einer Krankheit, vor allem wenn es sich um eine als nicht heilbar eingestufte Krankheit handelt, wird es allerdings schwierig. Dann kann es nötig sein gegen den Strom zu schwimmen. Hierzu muss man sich selbst sehr gut kennenlernen. Wir sollten lernen unser Bauchgefühl zu erkennen und zu deuten.
Ganz gleich, um welche Krankheit es sich handelt, wir können von unseren Symptomen viel erfahren. Wir können unsere Angst oder die Kälte in unserem Leben z. B. an körperlichen Symptomen wie Zittern erkennen. Wir schauen nach, „welche Angst habe ich? Und wo ist die Kälte in meinem Leben?“ Bei Kopfschmerzen kann sich der Einzelne zum Beispiel fragen – „was bereitet mir im Moment Kopfzerbrechen?“ Bei Rückenschmerzen – „welche Last trage ich?“
All diese Fragen kannst nur du selbst beantworten. Deine Seele spielt eine sehr große Rolle im Heilungsprozess. Ist unsere Seele geheilt, zieht alles andere nach.
Wir wollen eine Heilung auf allen Ebenen – Körper Geist und Seele. Der Arzt kann uns bestenfalls zur körperlichen Gesundheit verhelfen. Ist aber dein Geist und deine Seele nicht gesund, ist es nur eine Frage der Zeit, bis dein Körper wieder krank wird.
Deinen Geist und deine Seele kennst nur du selbst. Du selbst bist deine beste Medizin. Es ist wie beim Schwimmen. Haben wir Angst vor dem Wasser, trägt uns das Wasser nicht. Haben wir Gewichte am Körper, ziehen sie uns hinunter.
Also, was ist zu tun?
Wir müssen dem Wasser vertrauen. Im übertragenen Sinn heißt das, zuversichtlich gegenüber dem Leben zu sein und unseren Ballast abzulegen. Dann kann es losgehen. Was wir jetzt noch lernen müssen, ist uns zu bewegen.
Das wird eine Weile dauern, aber wenn der Wille da ist, es wirklich lernen zu wollen, wird es nicht mehr lange dauern und du kannst schwimmen. Mit jedem Zug wirst du sicherer und gewinnst immer mehr (Selbst) Vertrauen.
Wie können wir das jetzt auf unsere Gesundheit übertragen?
Die Angst verliert sich mit dem Tun. Also musst du zuerst deine Last ablegen. Unsere Last, das sind unsere negativen Gefühle, dazu gehört auch eine allgemeine Lebensangst, das ist die Angst, die sich mit dem Tun verliert.
Ängste und Schuldgefühle blockieren uns und hindern uns am Leben
Wir haben aber jede Menge Ängste. Besonders hoch sensible Menschen leiden oftmals unter großen Ängsten. Da ist es nötig diese im Einzelnen einmal etwas näher zu betrachten, um sich darüber klar zu werden, wie real diese Ängste überhaupt sind. Ich nenne hier mal ein Beispiel. Wenn ich ständig Angst habe, dass einen meiner Angehörigen etwas passieren könnte – ist das eine reale Angst? Lohnt es sich, sich das Leben schwer zu machen?
Fakt ist, dass den meisten Menschen kein Unglück geschieht. Wäre diese Angst berechtigt, gäbe es sicherlich wesentlich weniger Menschen auf der Welt.
So ist es mit fast allen unseren Ängsten. Sie blockieren uns nur und hindern uns am Leben (siehe Beispiel Schwimmen).
Andere Hindernisse sind z. B. Schuldgefühle. Du fühlst dich schuldig anderen nicht gerecht zu werden. Aber sieht der andere es auch so? Sind wir anderen wirklich etwas schuldig?
Ich denke wir alle tun das, was wir für richtig halten. Wir können oftmals nicht die Erwartungen anderer erfüllen.
Müssen wir das? Es sind die Erwartungen anderer.
Diese Liste könnte man noch endlos so weiterführen. Letztendlich kennst du dich selbst am besten, nur du kennst deine Gefühle, die Guten und auch jene, die dich belasten.
Was ich hiermit sagen möchte, ist Folgendes:
All diese Gefühle dürfen sein. Entscheidend ist jedoch, dass sie uns nicht belasten.
Denn alles was uns belastet macht uns träge und schwer, sodass man das Gefühl hat, im Fluss des Lebens unterzugehen. Viele Menschen geben auf und lassen sich nach unten ziehen, dann entstehen Depressionen und es führt zur Selbstaufgabe und schlimmstenfalls sogar zum Selbstmord.
Stimmt die Liebe im Leben?
Der Körper kann allerdings auch auf unbefriedigende Lebensumstände mit Krankheit reagieren. Deshalb ist es wichtig seinen Alltag anzuschauen und sich die Fragen zu stellen, „bin ich glücklich? Fühle ich mich ausgenutzt? Von der Familie vom Partner? Stimmt die Liebe in meinem Leben?“
Diese Fragen sollte man sich ehrlich beantworten. Das alles kannst aber nur du selbst. Du solltest dann nach Möglichkeiten Ausschau halten, um dein Leben zu ändern. Das kommt der Bewegung beim Schwimmen gleich. Bewege ich mich längere Zeit nicht, dann gehe ich unter. Das Wasser trägt mich, wenn ich ihm vertraue und mich bewege. Genauso ist es mit dem Leben und der Gesundheit.
Bei schweren Krankheiten ist es wichtig, dass man etwas tut und nicht aufgibt, das heißt, sich bewegt, und zwar geistig sowie körperlich. Ich muss mein Leben ändern, wenn es nicht passt. Das ist von elementarer Bedeutung.
Was ich persönlich oft beobachte, ist, dass viele kranke Menschen sich völlig in die Hände ihrer Angehörigen begeben. Viele kennen noch nicht mal ihre nötige Tablettenration. Diese Menschen haben sich selbst aufgegeben und können nicht erwarten gesund zu werden, denn ihr Körper tut es ihnen nach.
Hier setzt unser Wille ein. Der Wille gesund zu werden und auch durch eigene Aktivität etwas dafür zu tun.
Manchen Menschen tut es gut, ihren Partner zu pflegen. Aber glaubt mir, die meisten tun es nicht für ihren Partner. Sie tun es, weil es ihnen selbst guttut. Möchten das beide so, dann ist es auch in Ordnung.
Ich hingegen möchte die Menschen ansprechen, die nicht gleich aufgeben, wenn es schwierig wird.
Wir selbst sind unsere beste Medizin. Die beste Medizin hilft nicht, wenn man nicht an sie glaubt und wenn sie nicht richtig dosiert ist.
Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Körpers entwickeln
Also, was ist noch wichtig, außer dem Glauben an dich selbst und das Vertrauen wieder gesund zu werden?
Du musst lernen auf deinen Körper zu hören. Du musst lernen ihn zu verstehen, wie einen guten Freund, ihn lieben und ein ganz tiefes Vertrauen in deine Selbstheilungskräfte entwickeln.
Das ist alles nicht von heute auf Morgen zu erreichen und es werden immer wieder Tiefschläge kommen. Es gibt kein Patentrezept. Jeder mischt sich im Grunde seine eigene Medizin. Jeder lernt auf seine eigene Art zu schwimmen. Der eine über das Tauchen, der andere mit erhobenem Kopf. Am Ende lernt es jeder auf seine ihm eigene Art, wenn er nur will. So ist es mit allem im Leben. Es liegt alles in deiner Hand. Das klingt vielleicht einfacher, als es ist. Dein Unterbewusstsein und dein Umfeld spielen allerdings auch eine entscheidende Rolle.
Schwierig wird es nämlich, wenn man gerade das Schwimmen lernt und gleich gegen den Strom schwimmen muss.
In dieser Situation befinden wir uns im Moment.
Der Gedanke „Wir sind unsere beste Medizin“ findet nämlich nicht überall seine Freunde. Das kommt allerdings daher, dass ihn viele Menschen noch nicht verstehen.
Stehen deine Angehörigen nicht dazu, glauben sie nicht daran, dass du wieder gesund wirst, so ist der Prozess der Selbstheilung natürlich wesentlich schwerer.
Umso wichtiger ist es, dass du selbst fest an deine Heilung glaubst. Dieser Glaube muss zum Wissen werden, damit deine Medizin wirkt.
Auch der Glaube an eine höhere Macht ist nicht zu unterschätzen. Das Gefühl Teil eines Großen und Ganzen zu sein, kann etwas sehr beruhigendes haben. Der Glaube kann uns Geborgenheit und Zuversicht geben.
Diese Kraft ist immer da, wenn es uns schlecht geht. Das kann durchaus sehr aufbauend sein. Dadurch fällt das Loslassen leichter und man fühlt sich getragen.
Die Selbstheilungskräfte des Körpers durch eine gesunde Lebensweise stärken
Auch auf körperlicher Ebene kannst du sehr viel für dich tun.
Sei vorsichtig mit Medikamenten, hier gilt die goldene Regel, soviel wie nötig und so wenig wie möglich. Am besten ist es natürlich, wenn man den Bedarf mit pflanzlichen Mitteln decken kann.
Hör auf dein Bauchgefühl, wenn es ums Essen geht. Die meisten Menschen ernähren sich völlig ungesund. Sie ernähren sich viel zu fettreich, sind gestresst, essen zu hastig und nehmen sich keine Zeit mehr zum Kochen. Achte auf deine Essgewohnheiten und ändere sie. Wie wäre es beispielsweise auf Fleisch zu verzichten, sauberes Wasser zu trinken und Bio-Lebensmittel zu kaufen. Dies ist gar kein so großer Aufwand, aber vielleicht der erste Schritt zu einer besseren Gesundheit.
Auch Sport kann deinen Körper guttun, damit meine ich aber keinen Leistungssport, es kann schon ein intensiv genossener Spaziergang an der frischen Luft sein, der zu deinem Wohlbefinden beiträgt.
Das, was dir guttut, wird dir dein Bauchgefühl sagen. Wenn du darauf hörst und diesem Gefühl vertraust, werden es dir deine Selbstheilungskräfte danken.
Dieser Beitrag stammt von Doris Franz. Sie leidet an einer chronischen Krankheit und befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Phänomen Selbstheilung.