Wenn ich mich so umsehe, sehe ich oft viele unzufriedene Menschen.
Diesen Menschen geht es in materieller Hinsicht gut, aber sie sind trotz Wohlstand mit ihrem Leben unzufrieden.
Wenn sie sich unterhalten, sprechen sie meistens über Geld oder andere materielle Dinge:
Welches Auto fährst du?
Wie viel ist dein Haus wert?
Wie viel verdienst du?
Wie viel hat dein Anzug gekostet?
Wo machst du Urlaub in diesem Jahr?
Usw.
Ich finde all diese Gespräche sehr einschläfernd und langweilig und denke, was sind das nur für armselige Leute. Sie scheinen untereinander in einer Art Wettbewerb zu stehen, und sie sind im Grunde vom Geld besessen.
Ich habe mir früher darüber des Öfteren Gedanken gemacht und die Frage gestellt, warum das so ist. Doch mittlerweile ist mir klar, dass diesen Menschen etwas fehlt, und zwar etwas, das nicht mit Geld zu bekommen ist.
Sie stehen im Berufsleben, gehen Tag für Tag zur Arbeit, um Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen, aber die Tätigkeit die sie ausüben erfüllt sie nicht. Für die meisten ist die Arbeit eher ein notwendiges Übel, das Geldverdienen steht im Vordergrund.
Wie kann zum Beispiel ein Industriearbeiter, welcher täglich, womöglich noch im Schichtdienst, 8 Stunden am Fließband steht und dauernd dieselbe Tätigkeit verrichtet, erfüllt sein von seiner Arbeit? Er verrichtet mechanisch seine Arbeit, er funktioniert wie ein Roboter, aber seine Seele ist leer.
Der Mensch ist jedoch ein sehr plastisches und lebendiges Wesen und seine Grundstruktur ist so angelegt, sich immer wieder weiterzuentwickeln. Er möchte sich entfalten. Dies ist ein natürliches zutiefst in jeden von uns angelegtes Grundbedürfnis. Hat er keine Gelegenheit dieses Grundbedürfnis zu befriedigen, so stumpft er ab und stürzt sich in oberflächliche Ablenkungen und Süchte, um damit diesen Mangel zu kompensieren.
Sicherlich könnte man nun einwenden, dass die Menschen doch in ihrer Freizeit die Möglichkeit haben, ihr Potenzial zu leben.
Das ist natürlich richtig. Man sollte allerdings zur Kenntnis nehmen, dass eine unbefriedigende berufliche Situation sich auch auf die Freizeit negativ auswirkt. Erst wenn ein Mensch mit seiner gesamten Lebenssituation vollkommen im Einklang steht, ist es ihm möglich sein wahres Potenzial zu leben, ansonsten wäre sein Leben nur partiell erfüllend.
Wie kann ich ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben führen?
Nun, um ein selbstbestimmtes authentisches Leben zu führen, ist viel Mut erforderlich. Der erste Schritt besteht darin, sich von vorgegebenen Lebensmustern zu befreien und in sich selbst reinzuhören. Wenn wir uns mit unserem Innenleben intensiv auseinandersetzen, können wir viel über uns selbst erfahren. Dadurch haben wir die Möglichkeit unsere wirkliche Berufung und unseren wahren Lebenszweck zu entdecken. Es ist sozusagen ein Weg zur Selbsterkenntnis.
Der zweite Schritt, in ein erfülltes Leben ist jedoch der schwerste. Hier scheitern die meisten Menschen. Sie wissen zwar jetzt, was ihrem Leben Sinn geben könnte und was sie glücklich machen könnte, aber sie haben Angst davor, dies in die Tat umzusetzen.
Das hat mehrere Gründe, einerseits liegt das daran, dass die Mehrheit der Menschen bisher ein normorientiertes, angepasstes Leben führten und sie dadurch gar nicht gewohnt sind, wirklich selbstbestimmt zu leben. Denn dazu müssten sie die altbekannten Pfade verlassen und neue Wege beschreiten. Andererseits kommt noch die Angst vor materiellen Verlusten hinzu.
Es sind Existenzängste, die sie davon abhalten, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Nun, Existenzängste sind durchaus begründet. Denn wenn jemand feststellt, dass er sich in einer unglücklichen beruflichen Situation befindet, aber aus materiellen Gründen abhängig ist, entstehen Konflikte.
Einerseits steht also der Abhängigkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, die Unzufriedenheit einer beruflichen Situation gegenüber, die die betreffende Person an seiner Lebensentfaltung und Weiterentwicklung hindert.
Mit diesen Konflikten muss man sich jedoch auseinandersetzen, um letztendlich eine befriedigende Lösung zu finden.
An diesem Punkt muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden, welchen Weg er einschlägt. Denn der Weg zu dir selbst ist dein ganz individueller Weg, den du alleine gehen musst. Ob du letztendlich den Mut hast ihn zu gehen liegt bei dir.
Unabhängig davon, wie du dich auch entscheidest, bin ich der festen Überzeugung, dass es nur einen einzigen Weg zum Lebensglück geben kann: Wir müssen entdecken, was in uns steckt und unser wahres Potenzial leben.
Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung sind meiner Meinung nach das Wichtigste im Leben.
Selbstzufriedenheit ist kein Egoismus, sie hat enorme Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Umfeld. Denn ein Mensch kann nur positiv auf andere wirken, wenn er mit sich selbst im Einklang ist.
gefällt mir die Ansicht über die Einstellung zum Leben
alles Gute
Gerald
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