In der heutigen Zeit kann es leider allzu leicht passieren, dass der Alltag zur Qual wird. Während sich das Hamsterrad aus Arbeit, Haushalt und persönlichen Verpflichtungen immer schneller dreht, bleibt oft das eigene Lebensglück auf der Strecke. Was die eigene Persönlichkeit ausmacht und welche Ziele im Leben eigentlich verfolgt werden sollen, gerät dabei gänzlich aus dem Blick. Selbst im Urlaub kehrt meist keine Ruhe ein, da diese Zeit entweder genutzt werden muss, um Liegengebliebenes zu erledigen, oder aber dazu dient, mit immer exotischeren Zielen und instagramtauglichen Bildern die Erwartungen anderer zu erfüllen. Wenn es offensichtlich wird, dass der Stress des modernen Lebens zu viel wird, ist der Zeitpunkt gekommen, innezuhalten und das eigene Leben aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Bei einer Selbstfindungsreise ist es möglich, wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und gegebenenfalls einen neuen Weg zu beschreiten. Je nach persönlicher Vorliebe kommen dabei verschiedene Reisearten infrage.
Pilgern zum eigenen Ich
Der Klassiker unter den Selbstfindungsreisen ist das Pilgern, das bereits seit vielen Jahrhunderten dazu dient, auf eine spirituelle Reise zu gehen. Beim Wandern auf den traditionellen Pilgerwegen bleiben die Sorgen des Alltags zurück und der Kopf wird frei für neue Gedanken und Erfahrungen. Dazu trägt auch die Gemeinschaft mit anderen Pilgern bei, die trotz ihrer kulturellen Vielfalt ein besonderes Miteinander leben. Die bekannteste und beliebteste Pilgerroute ist der Jakobsweg, der aus verschiedenen Strecken besteht, die aus Mitteleuropa nach Santiago de Compostela führen und dabei unvergleichliche Natur- und Kulturlandschaften durchqueren. Da die Wege hervorragend ausgebaut sind, eignen sie sich durchaus auch für Wanderanfänger, und das dichte Netz an Herbergen sorgt dafür, dass selbst bei spontanen Pilgerreisen bei den notwendigen Zwischenstopps die Erholung nicht zu kurz kommt. Gerade im Sommer empfiehlt es sich allerdings, bereits im Voraus die Reise zu buchen, um sich einen Platz in den bevorzugten Unterkünften zu sichern.
Reisen zur inneren Mitte
Für alle, die bereits regelmäßig meditieren oder sich für Meditation interessieren, bietet sich auch der Aufenthalt in einem Retreat an. In diesen ruhigen Rückzugsorten liegt der Schwerpunkt auf verschiedenen Yoga- und Meditationsübungen, mit denen die Achtsamkeit trainiert wird, erklären die Reise-Spezialisten von 9Brands. Wesentliche Bestandteile eines Aufenthalts in einem Retreat sind dabei eine feste Tagesstruktur und lange Zeiten der Stille, weil so Raum für eigene Reflexionen geschaffen wird. Als Orientierungsfaden dienen dabei oft buddhistische Lehren, wobei es nicht notwendig ist, selbst Buddhist zu sein, um aus einer solchen Reise Gewinn zu ziehen. Auch christliche Klöster öffnen sich zunehmend für Menschen, die für einen gewissen Zeitraum innehalten und an einem geschützten Ort zu sich selbst finden wollen. Zudem gibt es für Menschen, die Wert auf Selbstwirksamkeit und eine eigenständige Gestaltung des Tages legen, zahlreiche Angebote. Bei Workshops, deren Schwerpunkt auf kreativen Tätigkeiten wie Malen, Fotografieren oder Musizieren liegt, lassen sich nicht nur verborgene Talente wecken, sondern es gelingt dabei auch problemlos, Abstand vom Alltag zu gewinnen und neue Kraft zu schöpfen.