Die Intuition beschreibt eine Art der Wahrnehmung, die auf Erfahrungen und unterbewussten Eingaben beruht und mit rationalen Überlegungen nicht erklärt werden kann. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um paranormale Prozesse oder gar geheimnisvolle Talente, sondern lediglich um eine Fähigkeit des Menschen, verschiedene Eindrücke in wenigen Momenten zu einem auf die Realität übertragbaren Bild zusammenzusetzen.
Grundlagen der Intuition
Der Begriff „Intuition“ leitet sich vom lateinischen Verb „intueri“ ab, das übersetzt etwa „erkennen“, aber auch „betrachten“ und „anschauen“ bedeutet. In der Alltagssprache wird diese besondere Fähigkeit der Psyche auch gerne als Sechster Sinn, Bauchgefühl, Eingebung oder Ahnung bezeichnet. Auch jemand, der umgangssprachlich einen guten „Riecher“ hat, besitzt ein ausgeprägtes intuitives Verständnis.
Intuition ist eine naturgegebene und nach C. G. Jung grundlegende Fähigkeit des Menschen, um in verschiedenen Lebenssituationen durch eine ganzheitliche Sichtweise angemessen zu reagieren. Dies bedeutet nicht, dass ein intuitives Verständnis und Handeln der wissenschaftlichen und rationalen Vorgehensweise entgegengesetzt ist, sondern Dinge unterstützend auf einer tieferliegenden psychologischen Ebene erkennbar macht.
Einige Psychologen und Psychiater beschreiben Intuition als ein psychisches Organ, das alle Sinnenwahrnehmungen maßgeblich beeinflusst. So kann der Mensch sowohl Gerüche, Bilder und Geschmack als auch haptische Eindrücke intuitiv erfahren und damit das eigene Seelenleben und die Umwelt intensiver wahrnehmen.
Bedeutung der Intuition für das menschliche Leben
Menschen, die sich immer nur an analytischen und intellektuell nachvollziehbaren Fakten orientieren, befinden sich in ständiger Abhängigkeit von äußeren Gegebenheiten und den Handlungen und Leistungen ihrer Mitmenschen. Sie neigen dazu, jede Entscheidung, die sie treffen, durch äußere Umstände abzusichern, sei es durch Berechnungen, Computerprogramme, Versicherungen oder professionelle Berater. Dadurch befinden sich ausschließlich rational denkende und handelnde Personen in einem alltäglichen Gefängnis, das aus ständiger Angst vor Fehlentscheidungen aufgebaut ist.
Menschen hingegen, die auch oder überwiegend intuitiv handeln und denken können, verlassen sich auf ihre eigene Wahrnehmung und setzen in einer Situation aus unterbewussten Emotionen und Wahrnehmungen ein fantasievolles Bild zusammen, das sich auf die Realität übertragen lässt und ein nuanciertes, flexibles und kreatives Handeln möglich macht. Da in die Intuition alle Sinne des Menschen einfließen, ist diese Fähigkeit die Grundvoraussetzung dafür, jede Lebenssituation in ihrer Gesamtheit zu erfassen.
Intuitiv denkende Menschen verfügen über ein komplexes Seelenleben und eine vielschichtige Begabung, die größere und breiter gefächerte Handlungsspielräume erschließt. Dadurch können Entscheidungen nicht nur schneller, sondern auch einer Situation angemessen gefällt werden. Menschen, die ihre Intuition gezielt nutzen, müssen deutlich seltener andere Personen oder Institutionen zurate ziehen.
Intuition trainieren
Jeder Mensch verfügt über eine intuitive Fähigkeit, Alltagssituationen zu meistern und beruflichen und privaten Herausforderungen zu begegnen. Intuition muss jedoch wie viele andere Fähigkeiten gepflegt und trainiert werden, damit sie im alltäglichen Leben gezielt angewandt werden kann. Dies beginnt bei der Wahrnehmung der eigenen Gefühle und Reaktionen in verschiedenen Situationen.
Wer seine eigenen Impulse kennt und versteht, kann seine Intuition wie einen Muskel trainieren und stärken. Dazu gehört, Kontrolle bewusst aufzugeben und den Verstand in manchen Situationen gezielt auszuschalten, um der inneren Stimme Gehör schenken zu können. Wer dies gelernt hat, nutzt die Intuition als äußerst wertvolle Lebensgrundlage, die wesentlich an großen Erfindungen, kreativen Ideen und vor allem an einem zufriedenstellenden Leben beteiligt ist.