Introvertierte und extrovertierte Menschen – zwei Gegenpole

    Jeder Mensch ist einzigartig und einmalig. In seinem Aussehen, seinem Wesen, seiner Persönlichkeit und seinen Charaktereigenschaften. Je nach seiner Haltung, wie er sich nach außen und den anderen Menschen gegenüber verhält, wird er entweder als introvertierter oder extrovertierter Mensch eingeordnet.
    Er praktiziert einen persönlichen Verhaltensstil, mit dem er sich in den verschiedenen Situationen des Lebens und in seinem Umfeld am wohlsten fühlt. Unwohl ist ihm dann, wenn andere Menschen nicht seinem Verhaltensmuster entsprechen. Dann sind Akzeptanz, Toleranz, Verständnis und Anpassungsfähigkeit gefragt, um sich auf die Bedürfnisse anderer oder auf eine Situation einzustellen beziehungsweise sich zu arrangieren.

    Psychoanalytiker haben Persönlichkeitsmodelle herausgefunden, aus denen unterschiedliche Verhaltensstile der Menschen resultieren:

    • Dominant
    • Initiativ
    • Stetig
    • Gewissenhaft

    Diese Verhaltensmuster und Charaktereigenschaften treten in den Gegenpolen, entweder als introvertierte oder extrovertierte Menschen, unterschiedlich stark auf.

    Was ist introvertiert – Introversion?

    Es ist eines der Persönlichkeitsmerkmale und der Gegenpol zur Extroversion. Introvertiert zu sein, heißt, sich mehr nach „Innen“ als nach „Außen“ zu richten.

    Introvertierte Menschen sind oft stille Beobachter und feinfühlige Mitmenschen. Ihre angebliche „Passivität“ wird von anderen leider viel zu oft falsch interpretiert und die wahrgenommene Zurückhaltung meist mit Schüchternheit gleichgesetzt. Dem ist nicht so.

    Introvertierte Menschen – Wesen und Charaktereigenschaften
    Sie lieben es eher ruhig, besinnlich und führen Gespräche mit „Tiefgang“. Für Partylärm, Events oder Feiern mit großer Beteiligung sind sie kaum zu begeistern. Sie genießen dafür lieber ihre häusliche Idylle und Geborgenheit, ruhige Plätze in der Natur und tanken neue Energie im kleinen Familien- oder Freundeskreis auf.
    Ihre Kontaktfreudigkeit ist auf Menschen mit „Mehrwert“ ausgerichtet, ihr Unternehmungsgeist auf Aktionen mit Sinnvollem fokussiert. Sie werden meist ihrem Temperament nach zu den Melancholikern eingeordnet. Sie neigen zu depressiven Verstimmungen und grenzen schnell an Reizüberflutung.

    Wesentliche Charaktermerkmale sind:

    • Aufmerksame Beobachter und Zuhörer
    • Gewissenhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit
    • Akribische, konzentrierte und fleißige Arbeitsweise
    • Wissbegierig, belesen und meist sehr intelligent
    • Sie denken erst und reden dann (was sie sagen hat „Hand und Fuß“)
    • Setzen auf Nachhaltigkeit ihres Tuns
    • Bescheidenheit (nicht im „Rampenlicht“ stehen)
    • Gute „Alleinunterhalter“ mit sich selbst
    • Sie lieben die Unabhängigkeit in jeder Beziehung

    Introvertierte Menschen leben nach dem Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Diese Eigenschaft kommt ihnen besonders in beruflichen Führungspositionen zugute. Ihr Lebensstil bedeutet mehr „Klasse“ als „Masse“.

    Was ist extrovertiert – Extroversion?

    Als Gegenpol zur Introversion ist sie ebenfalls ein Persönlichkeitsmerkmal. Extrovertiert sein bedeutet, mehr nach „Außen“ als nach innen zu agieren, kommunizieren und sich mit Mimik, Gestik und Worten eindrucksvoll in „Szene zu setzen“.

    Extrovertierte Menschen – Wesen und Charaktereigenschaften
    Zu ihnen zählen Menschen, die Geselligkeit, „Jubel, Trubel, Heiterkeit“ mögen. Sie wirken nicht so „zugeknöpft“ wie introvertierte Menschen. Ihre offene Art, spontan auf andere zu zugehen, ihre Kontaktfreudigkeit und zumeist auch dominantes Auftreten verschafft ihnen Respekt und einen größeren „Freundeskreis“ als die der Introvertierten.
    Menschen, die beruflich ohnehin einen hohen Bekanntheitsgrad haben, sind oft auch extrovertiert (Schauspieler, Künstler, Musiker). Erfolg zu haben, ist für sie fast selbstverständlich. Dramatisch wird es dann, wenn dem nicht mehr so ist und vermeintliche Freunde wegbrechen.

    Charaktermerkmale:

    • Ihr aktives Handeln ist oft spontan
    • Reden gern und viel
    • Bestimmend (geben den „Ton“ an)
    • Ausgeprägtes Selbstwertgefühl
    • Neigung zu Euphorie
    • Soziales Engagement

    Extrovertierte Menschen sind ihrem Temperament nach auch bei den Cholerikern zu finden. In ihrem forschen, energischen Wesen sind sie in vielen Beispielen als Führungskraft oder Abenteurer bekannt.

    Menschliches Verhalten wird von zwei wesentlichen Einflüssen bestimmt:

    • Günstige und ungünstige Wahrnehmung
    • Starke und weniger starke Selbstwahrnehmungen

    Daraus resultieren aktive beziehungsweise passive Reaktionen. Ob Intro- oder extrovertiert: Eine genaue Abgrenzung wird es kaum geben, da der Mensch je nach Stimmungslage auch zur anderen „Kategorie“ tendieren kann.

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